Der seit diesem Jahr neu in der Arbeits- und Dienstrechtlichen Kommission (ADK) vertretene Mitarbeitervertretungsverband (mvv-k) zweifelt in einem Schreiben an die Mitglieder der hannoverschen Landessynode und andere Verantwortungstragende in der hannoverschen Landeskirche das im Jahresabschluss 2005 mit 51,1 Mio. € ausgewiesene Defizit als falsch an.
Wieder einmal wurden die Zinsgewinne aus den Rücklagen nicht auf der Einnahmenseite verbucht, sondern verblieben in der Rücklage, um diese zu erhöhen. Der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung vom 13.06.06 ist zu entnehmen: "Die Landeskirche rechnet sich ärmer, als sie ist, um den Beschäftigten kein Weihnachtsgeld zahlen zu müssen", bemängelte der Landesvorsitzende des Mitarbeiter-Vertreter-Verbandes für die Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen, Werner Massow, am Montag in Hannover.....Mitarbeitervertreter Massow befürchtet, dass das Landeskirchenamt durch ein künstlich hohes Defizit bei der am Mittwoch beginnenden Synode "Untergangsstimmung" erzeugen will. So sei es leichter, Argumente dafür zu gewinnen, die Kirchenmitarbeiter vom öffentlichen Dienst abzukoppeln......Beim Landeskirchenamt war gestern Nachmittag zu den Vorwürfen keine Stellungnahme zu bekommen.
Der mvv-k kommt bei seinen Berechnungen zu dem Ergebnis, dass das Defizit der hannoverschen Landeskirche 2005 deutlich niedriger als 51,1 Mio. € ist. Vergleicht man die Rücklagen Ende 2004 und 2005 miteinander, kann man feststellen, dass bei den freien und zweckgebundenen Rücklagen nur eine Entnahme von 23,3 Mio. € stattgefunden hat. Berücksichtigt man zusätzlich noch die treuhänderisch verwalteten Rücklagen, dann beträgt das Defizit sogar nur 12,4 Mio. €.
Zu Beginn der hannoverschen Landessynode am 14. Juni war der mvv-k vor Ort um mit den Synodalen die Finanzsituation und den Haushaltsabschluss 2005 zu diskutieren. Nach Aussagen des mvv-k-Vorsitzenden Werner Massow kam es zu intensiven Gesprächen mit den Synodalen, deren Bandbreite von voller Zustimmung zu den Äußerungen des mvv-k bis zu der empörten Äußerung, wie Mitarbeiter in solcher Art und Weise mit ihren Arbeitgebern umgehen könnten reichte. |
