Bahnhofsplatz 1
31785 Hameln
Tel.: 05151-950924
E-Mail: gamav@evlka.de

Gesamtausschuss der Mitarbeitervertretungen

der Ev.-Luth. Landeskirche Hannovers


Startseite

Über uns

MAV-Adressen

Fortbildungen

Arbeitshilfen

Arbeitsrecht

Arbeitssicherheit

Mitarbeitergruppen
ZVK-Betriebsrente

Archiv

Links

Personalentwicklungsgespräche

Seit 1997 schon läuft in unserer Landeskirche das Pilot-Projekt Personal- Entwicklungsgespräche – kurz PE-Gespräche.

Seinerzeit beauftragte die Synode das Landeskirchenamt, herauszufinden, ob PE-Gespräche ein geeignetes Mittel der Personalführung in unserer Landeskirche seien. Daraufhin wurde eine Projektgruppe gegründet und es wurden 4 Kirchenkreise und 2 übergemeindliche Einrichtungen gefunden, die an einem Pilotprojekt teilnehmen.

Eine Beteiligung der örtlichen Mitarbeitervertretungen hat stattgefunden und die MAVen sind über die Art der Beteiligung durchweg zufrieden. Was nicht stattgefunden hat, ist eine Beteiligung des GA an der Steuerungsgruppe. Der Pastorenausschuss hat ebenfalls Interesse, in der Steuerungsgruppe mitzuarbeiten und so gab es im vergangenen Jahr ein gemeinsames Schreiben des PA und des GA, in dem die Beteiligung gefordert wurde. Diese Beteiligung ist jetzt gegeben in einem Beraterkreis, der seit August ca. monatlich tagt bis Ende des Projekts im Frühjahr 2003. Für den GA nehmen Renate Männche-Thieme und Wilfried Staake teil.

Wie laufen die Gespräche ab?

Nach eingehender Vorbereitung begannen 1999 die PE-Gespräche in den sechs Pilot-Pro-jekten. Gedacht war an ein kaskadierendes System, d.h. der/die Superintendent/in spricht einmal jährlich mit seinen/ihren Pastoren und die wiederum oder jemand aus dem KV spricht mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Inzwischen möchten auch die Superintendenten, dass mit ihnen gesprochen wird.

Ein Gespräch dauert ca. 1-1/2 Stunden. Zur Orientierung und Vorbereitung haben beide Gesprächspartner einen Fragebogen, anhand dessen das Gespräch strukturiert werden soll. Diesen haben der Einladende und der eingeladene. Es sind darin Fragen zur Arbeits-Zufriedenheit, zu Arbeitsschwerpunkten, zu Fortbildungen, zum Vorgesetztenverhalten usw. enthalten. Am Ende des Gespräches soll eine schriftliche Zielvereinbarung stehen, die nur den beiden bekannt ist und die beim Gesprächsführenden (natürlich auch beim Mitarbeiter) unter Verschluss aufbewahrt wird.

Wichtig ist eine sehr gute Vorbereitung aller Beteiligten über Sinn und Zwecke der Gespräche. Dies ist bei den Pilot-Projekten nicht immer gut gelungen.

Trotz allem macht dieses 4 Augen-Gespräch manchem Angst. Bisher hatten wir keine PE-Gespräche und die MAV kann auch nicht dabei sein. Diese Sorgen sind verständlich, es hat sich aber in der Vielzahl der bisherigen Gespräche gezeigt, dass so etwas Neues immer mit Angst verbunden ist. Dort aber, wo nach ein oder inzwischen schon zwei Jahren das 2. oder 3. Gespräch läuft, kann man sich sehr gut aufeinander einstellen und auch vertrauliche Gespräche sind möglich. Es zeigte sich, dass dort von Mitarbeitern nichts Unmögliches verlangt wird (Zielvereinbarungen). Wenn Ziele vereinbart werden, müssen diese sehr klein, dem Mitarbeiter angemessen, konkret und auch überprüfbar sein. Z.B. "Kollege M. will in der nächsten Zeit die Jugendarbeit zu neuem Leben erwecken." Dies ist zu ungenau. "Herr W. bietet im Jahr 2003 eine neue wöchentliche Gruppe für 14 –jährige Neukonfirmierte an..." wäre da schon besser. Dann kann man selbst ! überprüfen, was aus Planungen und formulierten Zielen geworden ist.

Das eigentlich Positive an PE ist, dass wir für unsere Arbeit Ziele entwickeln, die realistisch sind, und dann versuchen, sie zu erreichen. Die Latte ruhig mutig ansetzen, sich selbst schon fordern aber sich auf keinen Fall überfordern. Solch ein Arbeiten ist für uns in der Kirche neu, in der freien Wirtschaft ist es schon länger üblich. Dort ist aber inzwischen fast alles ausgereizt, was noch zu steigern ist.

Und: Die gesamte Einrichtung muss so denken und arbeiten. Wenn die Einrichtung Kirchengemeinde z.B. für sich keine Ziele formuliert, ist es unbillig, dies vom Mitarbeiter zu verlangen! Wenn sie es allerdings tut, kann Neues in der Kirche entstehen, dann wird sie hoffentlich auch überlegen, was moderne Menschen von der Kirche brauchen und auch annehmen werden.

Wilfried Staake

Zum Anfang