| Auf Einladung von Gesamtausschuss, der Gewerkschaft verdi und des Verbandes Kirchlicher Mitarbeiter vkm waren über 170 Mitarbeitervertreter nach Hannover gekommen um sich über die Finanzkrise in unserer Kirche und deren mögliche Auswirkungen zu informieren. Stündlich stieg auch die Zahl der Unterschriftenlisten, sodaß am Ende der Veranstaltung 2870 Unterschriften gegen Gehaltskürzungen und für Strukturveränderungen in unserer Kirche mit dem Ziel, an anderer Stelle einzusparen, zusammen waren.
Hier ein erster kurzer Bericht. Die Referate werden in der nächsten Woche hier einzusehen sein.
Carsten Frerk aus Hamburg stellte die Finanzlage der Kirchen und insbesondere der Hannoverschen Landeskirche in den letzten 30 Jahren dar. Fazit: Zurückgehende Mitgliederzahlen aber Zunahme an Amtshandlungen, Rückgang am Gottesdienstbesuch, 1970 hatten wir 1700 Pastoren heute 2200. Ein Rückbau ist unvermeidlich, aber die Kirche hat auch erhebliche Finanzsubstanz, auf die zurückgegriffen werden kann. Und: längst nicht alle kirchlichen Beschäftigten werden aus Kirchensteuermitteln bezahlt.
Siegfried Wulf (2. Vors. des GA) stellte die Finanzsituation der Hannoverschen Landeskirche dar. Fazit: es wird enger, aber es ist nicht so, dass der Bankrott vor der Tür steht. Verschiedene Faktoren haben dazu geführt, daß in diesem Jahr ein geänderter Haushaltsplan notwendig wird. (u.a. Clearing-Ausgleich zwischen den Landeskirchen)
Die Rücklagen unserer Kirche sind aber von 1998 bis 2003 um 20 % gestiegen !!!
Annette Clausing / verdi berichtetet über aktuelle Entwicklungen im Bereich der Tarifvertragsverhandlungen für den öffentlichen Dienst in Niedersachsen. Dazu lädt die Gewerkschaft verdi zu einer Fachtagung am 23. Juni nach Hannover ein.
Wolfgang Röhl / vkm Hannover informierte über die Arbeitsrechtssetzung in der Arbeits-und Dienstrechtlichen Kommission der Konföderation Niedersächsischer Kirchen, die über die Übernahme von BAT und MTArb.-Regelungen entscheidet und die am gelcihen Tage in Hannover tagte.
Ebenfalls interessant: die Schlichtungsmöglicheiten, wenn die Verhandlungen scheitern.
Letzter Referent war Werner Massow, Vorsitzender des Gesamtausschusses, der zusammenfassend die Lage unserer Kriche als ernst, aber nicht als aussichtslos darstellte. Einsparungen bei Mitarbeitergehältern führten zu Demotivation. Die Einführung der 40-Stunden Woche spare kein Geld, sondern führe zu Stellenabbau.
Wenn eine Angleichung an die Beamten-Dienstverhältnisse angestrebt sein, dann solle man den Angestellten doch auch Beamtenverhältnisse (mit erheblich mehr Nettobezügen zum Monatsersten) anbieten. Er sprach sich zur Bewältigung der Finazprobleme vor allem für Strukturveränderungen aus:
4 Landeskirchen in Hannover seien nicht notwendig
8 Sprengel seien überdenkenswert
Viel zu viele kleine Gemeinden
Klare Arbeitsaufträge auch für Pastoren
Gebäudeverkäufe von Pfarr- und Gemeindehäusern
Im Anschluss an die Veranstaltung nutzten viele die Mittagspause zu einem Spaziergang zum Landeskirchenamt (Foto 4), wo die Unterschriftenlisten der Arbeits- und Dienstrechtlichen Kommission übergeben wurden.
Wilfried Staake |
