Schon seit geraumer Zeit verhandeln Vertreter der Gewerkschaften ver.di und Marburger Bund mit dem Diakonischen Werk Hannover unter Einbeziehung der hannoverschen Landeskirche über den Abschluss eines Tarifvertrages Diakonie, welcher die bisherige Arbeitsrechtsregelung im Dritten Weg ablösen soll. Inzwischen ist man einen großen Schritt in Richtung Tarifvertrag Diakonie weitergekommen. Es wurden eine Sozialpartnerschaftsvereinbarung, sowie eine Schlichtungsregelung zwischen den beiden Gewerkschaften und dem neu gegründeten Arbeitgeberverband Diakonischer Dienstgeberverband Niedersachsen e.V. (DDN) unterzeichnet, so dass nur noch der eigentliche Tarifvertrag fehlt. Ziel ist es, die bisher geltenden Arbeitsvertragsrichtlinien (AVR-K) inhaltlich in einen Tarifvertrag überzuleiten, um anschließend in Entgeltverhandlungen einzutreten. Man ist optimistisch, den Tarifvertrag noch in diesem Jahr unter Dach und Fach zu bekommen. Während man im Bereich der Diakonie Hannover auf Tarifverträge (Zweiter Weg) zugeht, hält man augenblicklich im verfasst-kirchlichen Bereich am Dritten Weg unter Beteiligung des vkm und der Kirchengewerkschaft Niedersachsen als Arbeitnehmervertreter fest. Hintergrund der neuen Beweglichkeit im Bereich der Diakonie ist einerseits die augenblicklich fehlende Handlungsfähigkeit im Dritten Weg, da die Arbeitnehmerseite die Plätze in der Arbeitsrechtlichen Kommission nicht wieder besetzt hat, andererseits aber auch der Wunsch, einen Flächentarifvertrag im Pflegebereich zu erreichen, um in Zukunft Dumpinglöhne freier Anbieter zu unterbinden.
Siegfried Wulf
