Wie wir Anfang Mai auf unserer Homepage berichteten, verhandeln augenblicklich Vertreter der Gewerkschaften mit dem Diakonischen Werk Hannover unter Einbeziehung der hannoverschen Landeskirche über den Abschluss eines Tarifvertrages in der Diakonie, welcher die bisherige Arbeitsrechtsregelung im Dritten Weg ablösen soll. Inzwischen ist man auf die Zielgerade eingebogen. Die Tarifverhandlungen sollen möglichst noch im Juni 2014 zum Abschluss gebracht werden. Eine Sozialpartnerschaftsvereinbarung sowie eine Schlichtungsregelung wurden zwischen dem Diakonischen Dienstgeberverband Niedersachsen e.V. (DDN) und den beiden Gewerkschaften ver.di und Marburger Bund abgeschlossen.
Ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt erklärt der Marburger Bund seinen Ausstieg aus den Tarifverhandlungen. Nach eigener Aussage ist die Ärztegewerkschaft Marburger Bund nicht bereit, einer Regelung zuzustimmen, die das Streikrecht in Frage stellt. Interessant dabei ist, dass die Gewerkschaft ver.di das grundsätzliche Streikrecht durch die Sozialpartnerschaft nicht als gefährdet ansieht, während dies der Marburger Bund so einschätzt, obwohl er gleichzeitig im Bereich der Arbeitsrechtlichen Kommissionen in Rheinland-Westfalen-Lippe und auf Bundesebene in den Arbeitsrechtlichen Kommissionen im Rahmen des Dritten Weges mitarbeitet.
Im Bereich der niedersächsischen Diakonie gibt es rund 30.000 Beschäftigte, davon 600 Ärzte, die von den Tarifverhandlungen betroffen sind. Die Tarifverhandlungen werden auch für die im Bereich der niedersächsischen Diakonie tätigen Ärzte von der Gewerkschaft ver.di weitergeführt.
Siegfried Wulf
